Als ich damals noch nicht vegan lebte, habe ich gerne mal einen türkischen Dürüm gegessen. Ich habe ja schon oft darauf hingewiesen, dass du bei einer pflanzlichen Ernährung auf nichts verzichten musst, weil man eigentlich alles veganisieren kann. Auch auf einen Dürüm musst du nicht verzichten, denn ich habe heute für dich ein Rezept für einen veganen Dürüm.

Als Dürüm oder Dürüm-Döner wird in der türkischen Küche ein leichter Wrap aus mit Fleisch gefülltem Fladenbrot bezeichnet. Ein Dürüm enthält neben dem Fleisch auch Beilagen wie Salat, Gurke, Tomate und Zwiebeln und etwas Soße.
Das Grillfleisch habe ich ersetzt durch marinierte Soja-Schnetzel. Die Soße, die ja meist auf Joghurt-Basis ist, habe ich durch Knoblauch-Schmand ersetzt und als Beilage gab es bei mir Löwenzahn, Giersch, Feldsalat, Paprika, Tomate, Gurke, Frühlingszwiebel, Champignons und eine vegane Feta-Alternative.

Der Dürüm hat super lecker geschmeckt und nach 2 Stück war ich schön satt. Du kannst die Wildkräuter auch durch „normalen“ Salat ersetzen, aber dann verpasst du die vielen Nährstoffe, die Löwenzahn und Giersch enthalten.
Löwenzahn trägt viel Vitamin A in sich. In 100 g sind bis zu 1317 µg enthalten. Die Funktionsweise der Augen und das Zellwachstum sind von einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin A abhängig. Vitamin A stärkt darüber hinaus die Haut und die Schleimhäute. Mit ca. 80 g Löwenzahn deckst du deinen Tagesbedarf an Vitamin A von 1.000 µg. Löwenzahn enthält aber auch noch sehr große Mengen an Vitamin C. In 100 g Löwenzahn stecken 67778 µg des Vitamins. Vitamin C ist wichtig für den Aufbau der Knochensubstanz und es reguliert den körpereigenen Kalzium- und Phosphorhaushalt. Auch Vitamin E und Vitamin B1 kommen im Löwenzahn in nennenswerter Menge vor. Löwenzahn liefert aber auch z.B. Calcium (168 mg/100 g), Kalium (501 mg/100 g) und Magnesium (37 mg/100 g). Giersch ist ein sehr guter Vitamin C-Lieferant. Auch bei den Mineralstoffen ist der Giersch den Standard-Gemüsen weit überlegen. Er ist besonders reich an Eisen, Kalium, Magnesium, Calcium, Zink, Bor, Kupfer, Mangan, Titan und Kieselsäure.

Die Soja-Schnetzel bestehen aus Soja-Eiweiß. Das Eiweiß wird hierfür aus der Sojabohne isoliert, entfettet und unter hohem Druck und manchmal auch Wärmezugabe strukturiert. Das Ergebnis ist texturiertes Sojaprotein. Es schmeckt neutral und hat eine fleischähnliche, faserige Konsistenz.
Das Beste ist, dass diese Sojaprodukte eine dem Fleisch ähnliche Eiweißzusammensetzung aufweisen. Die Qualität des in den Sojaprodukten enthaltenen Eiweißes ist fast genauso hoch wie die von Rindfleisch. Aber die Soja-Schnetzel sind im Gegensatz zum Fleisch frei von Cholesterin, fettarm und die vorhandenen Fette weisen einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf. Zudem liefern sie Ballaststoffe und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Soja-Schnetzel enthalten aber auch Vitamine der B-Gruppe (Vitamin B1, B2 und B6) in nennenswerten Mengen, die man ansonsten vor allem in tierischen Produkten findet.
Soja-Schnetzel findest du in Supermärkten mit einem größeren Angebot, im Bio-Supermarkt, im Reformhaus oder auch online, z.B. hier (*):
Die Soja-Schnetzel habe ich mit Gyros-Gewürz, das ich selbst hergestellt habe, Sojasoße, Olivenöl, Tomatenmark und Rauchsalz mariniert. Du kannst aber auch gerne einfach ein Gyros-Gewürz aus dem Handel nehmen. Die Soja-Schnetzel müssen vor dem Marinieren mit kochendem Wasser übergossen und für 10 Minuten eingeweicht werden. Anschließend wird das Wasser aus den Soja-Schnetzel mit den Händen herausgedrückt und danach werden sie mariniert. Du kannst diese Schritte auch einen Abend vorher machen und die Soja-Schnetzel über Nacht marinieren lassen, so geht es am nächsten Tag schneller. Das Rezept für das Gyros-Gewürz findest du hier: https://veganandlife.blog/2020/01/29/gyros-mit-zaziki-und-buchweizen/.

Den Knoblauch-Schmand habe ich auch selbst hergestellt. Er besteht aus Cashewkernen, Wasser, Knoblauch, Hefeflocken und Zitronensaft. Die Cashewkerne müssen über Nacht oder mindestens für 8 Stunden in Wasser eingeweicht werden, bevor sie weiterverarbeitet werden können.

Rezept
Veganer Dürüm
Zutaten (für 4 Stück)
- 150 g feine Soja-Schnetzel
- 2 kleine Zwiebeln
- 1 EL Sojasoße
- 4 Dürüm-Teigfladen
Für die Marinade
- 8 EL Olivenöl
- 1 EL Sojasoße
- 1 EL Tomatenmark
- 2 TL Gyros-Gewürz (Rezept hier: https://veganandlife.blog/2020/01/29/gyros-mit-zaziki-und-buchweizen/)
- 1/2 TL Rauchsalz
- Pfeffer
Für den Knoblauch-Schmand
- 200 g Cashewkerne (über Nacht in Wasser eingeweicht oder mind. für 8 Stunden)
- 150 ml Wasser
- 1 EL Hefeflocken
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL Zitronensaft
- Salz, Pfeffer
Für die Beilage
- 125 g braune Champignons
- 1-2 Handvoll Löwenzahn
- 1-2 Handvoll Giersch
- 2 Handvoll Feldsalat
- 1 Paprika
- 1/2 Salatgurke
- 1-2 Frühlingszwiebeln
- 1 Handvoll Mini-Cherry-Tomaten
- 200 g vegane Feta-Alternative (z.B von der Firma Bedda)
Zubereitung
- Zuerst die Soja-Schnetzel in eine große Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen, bis sie mit Wasser bedeckt sind. Soja-Schnetzel für 10 Min. einweichen lassen. Die Schüssel abdecken und zwischendurch ab und zu umrühren. Dann die Soja-Schnetzel in ein Sieb gießen, mit kaltem Wasser abspülen und abtropfen lassen. Nun die Schnetzel mit den Händen kräftig ausdrücken, so dass das Wasser heraustritt. Dieser Arbeitsschritt ist zwar aufwendig, aber zwingend erforderlich, sonst werden die Schnetzel wabbelig. Die Schnetzel in eine verschließbare Box geben und mit der Marinade übergießen. Dann die Box mit dem Deckel verschließen und ordentlich hin- und herschütteln, so dass sich die Marinade um alle Soja-Schnetzel legt. Die Schnetzel für mindestens 30 Min. marinieren lassen. Je länger die Schnetzel in der Marinade liegen, desto intensiver ist der Geschmack. Solltest du sie über Nacht marinieren, dann bitte die Schnetzel im Kühlschrank aufbewahren.
- In der Zwischenzeit wird der Knoblauch-Schmand hergestellt. Hierfür die eingeweichten Cashewkerne in ein Sieb gießen, mit kaltem Wasser abspülen und abtropfen lassen. Die Cashewkerne mit 150 ml Wasser, 1 EL Hefeflocken, 2 Knoblauchzehen und 1 EL Zitronensaft in einen Mixer geben und solange pürieren, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Den Knoblauch-Schmand mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Jetzt kannst du dich an die Beilagen machen. Gurke, Paprika und Tomate in kleine Stücke schneiden. Die Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden und die Champignons in Scheiben. Giersch, Löwenzahn und Feldsalat waschen und trocken schleudern oder trocken tupfen. Die Champignons in Olivenöl kräftig anbraten. Die Feta-Alternative in Scheiben schneiden oder in kleine Würfel.
- In einer großen Pfanne etwas Rapsöl erhitzen und dann die Zwiebeln und die Soja-Schnetzel unter mehrmaligen Rühren knusprig anbraten. Mit 1-2 EL Sojasoße ablöschen und solange weiter braten, bis die Sojasoße verkocht ist und die Soja-Schnetzel schöne Röstaromen entwickelt haben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Dürüm-Fladen entweder in einer Pfanne von beiden Seiten für ein paar Sekunden erhitzen oder im Backofen bei ca. 100 Grad Umluft für max. 1 Min. erwärmen. Die Dürüm-Fladen dürfen nicht zu lange erhitzt werden, weil sie sonst steif werden und sich nicht mehr biegen lassen.
- Den Dürüm-Fladen großzügig mit dem Knoblauch-Schmand bestreichen, dann mittig mit Löwenzahn, Giersch und Feldsalat, Soja-Schnetzel, Gurke, Paprika, Tomate, Frühlingszwiebeln, Champignons und mit der Feta-Alternative belegen.
- Die untere Seite des Dürüms einklappen und dann die Seiten umschlagen, so wie man auch einen Wrap faltet.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Jacky
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