Wissenswertes über vegane Ernährung

Zeit für Veränderung

Ich frage mich oft, in was für einer verrückten Welt wir leben. Auf der einen Seite wird hier in Deutschland viel für den Tierschutz gemacht. Der Tierschutz ist sogar gesetzlich verankert.

Menschen gehen auf die Straße und demonstrieren gegen Tierversuche. Die Feuerwehr wird gefeiert, wenn sie ein Tier aus einer misslichen Lage befreit und diese Aktion wird dann in der Presse als Heldentat präsentiert. Wenn ein Tiertransporter durch einen Unfall umkippt und die Tiere dabei getötet werden, wird ein herzzerreißender Artikel in der Presse veröffentlicht: „Die armen Tiere waren so schwer verletzt, dass sie alle getötet werden mussten“. Viele Hunde- und Katzenhalter finden es einfach grausam, wenn Haustieren Leid zugefügt wird. Sie können nicht verstehen, dass in einigen Teilen in Asien Haustiere gegessen werden. Sie umsorgen ihre felligen Lieblinge wie ihre eigenen Kinder. Eltern gehen mit ihren Kindern Enten füttern oder in den Zoo / Tierpark, weil sie die Tiere so niedlich finden und weil sie natürlich Tiere lieben. Einige spenden sogar an Tierschutzvereine oder Tierheime.

Auf der anderen Seite wird hier mitten in Deutschland tagtäglich Tieren bewusst Leid zugefügt, sie werden auf grausamste Art und Weise gequält, um dann getötet zu werden – für den Genuss. Denn Wurst, Käse, Fleisch und Fisch schmecken doch so gut. Viele der zuvor unter schlimmsten Bedingungen gehaltenen Tiere überstehen noch nicht einmal den Transport zum Schlachthof. Wenn doch, dann können sie froh sein, wenn sie zuvor getötet werden, bevor sie in mehrere Teile zersägt bzw. zerhackt werden. In Schlachthöfen herrscht Akkordarbeit, denn viele Menschen haben Lust auf Fleisch / tierische Produkte. Etwa 750 Schweine oder 80 Rinder werden pro Stunde in einem Schlachthof betäubt und für die fachgerechte Tötung bleiben pro Schwein 5 Sekunden und für jedes Rind 45 Sekunden Zeit. Bei 9 Prozent der Rinder und 12 Prozent der Schweine klappt die Tötung in die Zeit nicht, so dass die Tiere lebendig zersägt bzw. zerstückelt werden. Dabei muss man bedenken, dass die meisten Tiere vorher ihr Leben lang schon leiden mussten, weil man bei der heutigen „Haltung“ das Wort artgerecht gar nicht in den Mund nehmen darf.

Letztendlich ist es so, dass diese Tiere so leiden, weil irgendjemand mal irgendwann eine Einteilung der Tiere vorgenommen hat. So nach dem Motto: „Du bist süß, du darfst unser Haustier sein und du wirst gegessen“. Aber ist diese Einteilung der Tiere noch zeitgemäß? Wie erklärt man seinem Kind, dass das kleine süße Kalb getötet wird, damit das Kind jeden Morgen eine Schokomilch trinken oder sein Müsli essen kann? Wie erklärt man seinem Kind, dass die Wurst, die es jeden Tag isst, vorher ein Schwein war, dass einfach nur leben wollte, aber für die Wurst sein Leben lang leiden musste?

Ich finde, es ist an der Zeit, dieses Modell zu überdenken. Gerade jetzt, wo sich immer mehr zeigt, dass durch den Konsum tierischer Produkte Krankheiten übertragen werden können, die die Menschheit ernsthaft bedrohen können. Von den klimatischen und anderen gesundheitlichen Folgen (ernährungsbedingte Krankheiten) möchte ich jetzt gar nicht sprechen.

Es ist an der Zeit, unsere Ernährung dringend zu überdenken. Ist es noch zeitgemäß, sich von tierischen Produkten zu ernähren? Kann sich die Menschheit in Zeiten des Klimawandels wirklich noch erlauben, Millionen von Tieren zu ernähren, um diese dann zu verspeisen und dafür wertvolle Ackerflächen zu „verschwenden“, auf denen tatsächlich Lebensmittel statt Futtermittel angebaut werden könnten? Können wir es uns als Gesellschaft noch leisten, wertvolle Ressourcen (für 1 kg Rindfleisch werden beispielsweise 15.000 Liter Wasser benötigt) für die Massentierhaltung zu verschwenden? Ist es gerechtfertigt, dass die Industriestaaten die Entwicklungsländer nutzen, um auch dort das Futtermittel für ihre Nutztiere anzubauen?

Der Regenwald wird nach und nach gerodet, um dort eiweißhaltiges Futter für die Nutztiere anzubauen (auch für die Deutschland). Die dort angebauten Futtermittel könnten auch als Lebensmittel für die Menschen eingesetzt werden. Was viele nicht wissen: Der Welthunger steht im direkten Zusammenhang mit der Ernährung der Industriestaaten. Die großen Konzerne bewirtschaften die Ackerflächen in den Entwicklungsländern, so dass die einheimische Bevölkerung nicht selbst ausreichend mit Nahrung versorgt werden kann. Für die einheimischen Bauern rentiert sich das Geschäft nicht, deshalb verkaufen sie freiwillig ihr Land oder werden gar dazu gezwungen.

In den Industriestaaten werden die Menschen krank, weil sie überversorgt mit Essen sind. In den Entwicklungsländern sterben die Menschen, weil sie nichts zu essen haben. Das kann nicht richtig sein und ist es auch nicht.

Sei du die Veränderung und mache den ersten Schritt. Ich lebe seit über 10 Jahren vegan und habe es nie bereut. Ganz im Gegenteil: Es ist eine Bereicherung für mein Leben. Eine pflanzliche Ernährung bringt viele gesundheitliche Vorteile mit sich, ist heutzutage leicht umsetzbar und das Beste ist: Du schützt das Klima, den Planeten, die Tiere.

Jacky

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